Malaysia

St. Pauls Institution in Seremban, Malaysia

Eine über die Grenzen Malaysias hinaus bekannte Institution ist die Lehranstalt, die sich „St. Pauls Institution“ nennt und in Seremban befindet. Schüler, die diese Schule besuchen, nennt man bis heute Pauliner. Gegründet wurde sie bereits im Jahr 1899 von Pater Catesson im Auftrag der Paris Foreign Missions-Gesellschaft, mit dem Ziel den Jungen in Seremban die Möglichkeit zu einer englisch geprägten Ausbildung zu geben.

Bereits bei der ersten Immatrikulation waren es 25 Studenten, die dort unter dem ersten Schulleiter Herrn Coelho in einem provisorischen Schulgebäude lernten. Als die Studentenzahlen stetig stiegen und neue Gebäude für die Gewährleistung der Ausbildung nötig wurden, übernahmen die Salesianer, eine katholische Bruderschaft, die Leitung der Schule. Die Salesianer gelten als zweitgrößter Bruderorden weltweit.

Schnell bestand die Schule durch die von Schulleiter Bruder Joseph Brophy hinzugefügten, quadratisch angeordneten Gebäude nicht nur aus Räumlichkeiten für den Unterricht, sondern man erhielt darüber hinaus eine große Aula und ein Geschäftshaus, indem sich ebenfalls Unterrichtsräume befanden und einen großen Bungalow.

In den 1930er Jahren tendierten die Schülerzahlen gegen fünfhudert. Die meisten von Ihnen waren Internatsschüler. Auch das Lehrpersonal war in der Anzahl entsprechend gewachsen.

Die japanische Besatzung störte aufgrund des 2. Weltkrieges auch den Ablauf der Schulroutine, bis im Januar 1942 durch die Übergriffe der Japaner das Chaos ausbrach. Einige Lehrkräfte harrten an der Schule aus und wurden daraufhin verhaftet. Viele überlebten diese Haft nicht.

Japan

Die Japaner eröffneten kurzzeitig im Jahr 1942 eine Schule für Technik in den Gebäuden der Institution. Die Lehrer hierfür kamen aus einigen anderen Schulen, die in der Umgebung lagen. Bis zum Jahr 1944 blieb der derzeitige Bruder Henry für die rund 150 Schüler als Schulleiter eingesetzt.

Doch die Besatzungszeit ging vorbei und die Flut der Schüler, die im Anschluss versuchten auf der Schule unterzukommen, wurde immer größer. Im Jahr 1950 hatte St. Pauls 1000 Studenten und die Räumlichkeiten platzten bald aus allen Nähten. Auch andere Bildungszweige wurden angegliedert und so verfügte St. Pauls bald über eine Grundschule und eine Sekundarschule mit 700 Schülern.

Immer wieder machten in der Zukunft die Schüler von St. Pauls auf sportlicher Ebene von sich reden. Besonders dem Hockey wurde ein hoher Stellenwert beigemessen und vier der ersten Nationaltorhüter Malaysias stammten aus den Reihen der St. Pauls Absolventen. Trotzdem blieb die Schule weiterhin eine reine Jungenschule. Ungebrochene Schülerzahlen und zurückgehende Zahlen der geistlichen Lehrkräfte erschwerten die Weiterführung der Einrichtung. Schnell wurde die Grundschule, die inzwischen an einen neuen Standort übergesiedelt war, privatisiert und die früheren Gebäude eingerissen.

Seit dem Jahr 1991 steht erstmals auch kein Bruder der Salesianer den Schulen vor, inzwischen gibt es unter den Lehrkräften überhaupt keine Ordensbrüder mehr. Insgesamt 17 Ordensangehörige hatten zuvor die Leitung der Schule inne.

Das 100-jährige Bestehen der Institution wurde im Jahr 1999 in großem Stil gefeiert. Inzwischen gehören Schülerinnen und die sogenannte Co-Education zum alltäglichen Bild der Schule. Die Zeit blieb an der St. Pauls nicht stehen. Die Schülerschar sammelt seit einigen Jahren Geld für die Ausstattung des Computerlabors. Unterstützung erfährt die Schule immer wieder von Alt-Paulinern. Sport wird nach wie vor großgeschrieben, besonders im Bereich Hockey und Badminton.

Zu den Reihen der bekannten Alt-Pauliner gehören die Absolventen Zainal Abidin Ahmad, ein malaysischer Gelehrter, S Rajaratnam, ein ehemaliger Minister Singapurs, Sheikh Muszaphar Shukor, der erster malaysischer Astronaut war, Peter und Stephen van Huizen, Mok Wai Hoon, und Ho Ko Chye, die alle im Hockeysport Berümtheit erlangten. Auch der ehemalige Präsident des Landessenates, Tan Sri Dato Chan Tak Choong, gliedert sich in die Reihe der berühmten Schüler ein und ist heute Patron der alten Pauliner-Vereinigung.