Warenbeschaffung und Warenabsatz
Restposten – Sonderposten – Insolvenzware – Havarieware
Als Restposten bezeichnet man Ware, welche noch nicht auf dem Markt, bzw. schon ein altbekannter „Ladenhüter“ ist. Kurzum: Ware, bei der keine oder nur sehr geringe Nachfrage besteht und die lange in den Lagern der Händler verweilt. Diese wollen solche Ware natürlich abstoßen und bieten sie deswegen zu sehr günstigen Preisen an. Falscherweise wird oft angenommen, dass diese Ware deswegen schlechter oder gar unbrauchbar ist.
Dies ist jedoch nicht (oder nur sehr selten) der Fall, Restpostenware ist nicht von minderwertigerer Qualität als andere – meist viel teurere – Ware aus dem normalen Handel. Das ist auch der Grund, warum es in letzter Zeit immer mehr Restpostenhändler gibt, welche ein gutes Geschäft damit machen, sehr günstige Ware von insolventen oder anderweitig angeschlagenen Unternehmen aufzukaufen, um diese dann mit großem Gewinn weiterzuverkaufen.
Das ist jedoch nicht nur ein Vorteil für den Händler, sondern auch für den Käufer: Der Händler gibt einen Teil seines Gewinns direkt als niedrigere Preise an den Käufer weiter, welcher dadurch ebenfalls vom günstigen Preis profitiert.
Großhändleradressen aus Deutschland bieten eine Möglichkeit um preiswert an Sonderposten, Trendartikel, Restposten, Havarieware oder Insolvenzware zu kommen. Bei Profidatenbanken können diese Großhändleradressen angekauft werden.
Auch ein direkter Import aus Asien/China ist möglich, jedoch sollten beim Import von Großhandelswaren aus China einige Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören gesetzliche Bestimmungen und auch Zollgebühren und es gibt verschiedene Möglichkeiten beim Import.
Import und Export
Der Begriff Havarieware bezeichnet Ware, welche auf dem Weg zum Händler oder Abnehmer durch einen Unfall verunglückt ist. Das kann durch unsachgemäße Be- und Entladung, durch schlechte Verhältnisse während des Transports (z.B. falsche Temperatur oder Luftfeuchtigkeit bei sensibler Ware) oder durch einen Unfall des Transportmittels (meist LKWs) passieren. In den meisten Fällen übernimmt die Versicherung den Schaden und versucht die Ware zu sehr günstigen Preisen los zu werden. Dies kann sich für den Händler oder Abnehmer als Geschäft seines Lebens erweisen, aber oft ist die Ware auch schon zu beschädigt und damit unbrauchbar.
Absatzmöglichkeiten
Jeder, der einmal durch eine größere Stadt gelaufen ist, kennt sie: Die Ein-Euro-Läden. Trotz der Finanzkrise boomt diese Branche. Allein die drei Marktführer der Ein-Euro-Ketten wollen bis Ende 2009 zusammen 220 neue Filialen eröffnen. Dazu kommen natürlich noch viele lokale Anbieter.
Doch was macht die Ein-Euro-Läden so besonders? Wie der Name schon sagt, bekommt man dort sehr vieles für nur einen Euro. Das ist gerade für Leute mit kleinem Geldbeutel ein tolles Angebot. Ob Spielzeug, Dekorationsartikel oder Toilettenpapier, in Ein-Euro-Läden findet man nahezu alles zu Schnäppchenpreisen.
Doch genau darin verbirgt sich auch die Gefahr dieser Läden. Viele greifen aufgrund der niedrigen Preisen zu und kaufen manchmal Sachen, die sie eigentlich nicht brauchen. Das summiert sich und vielen ist es schon passiert, dass sie am Ende ohne Geld, aber mit jeder Menge unnützem Gerümpel zu Hause standen.
Aber warum gibt es in solchen Extrem-Discountern z.B. acht Klebebandrollen für einen Euro, die im Normalhandel schon einzeln fast das Doppelte kosten? Das liegt nicht nur an der Qualität der Ware oder der Gier der „normalen“ Geschäfte. Auch die unverschämt niedrigen Löhne und denkbar schlechten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in Ein-Euro-Läden sind ein Grund. So schreibt z.B. ein Mitarbeiter einer der großen Ketten im verdi-Forum: „Jede Putzfrau erhält mehr Achtung und vor allem mehr Geld!“ Mit diesem „Lohndumping“ machen sich die Betreiber vor allem die wachsende Armut und Arbeitslosigkeit zu Nutze. Viele akzeptieren die Hungerlöhne, damit wenigstens ein bisschen Geld in die Kasse kommt. Trotzdem ist ein Ende des Discountbooms nicht abzusehen. Nicht nur Deutschland wollen die großen Ketten erobern, auch die europäischen Nachbarländer haben sie im Visier. Auf die zukünftige Entwicklung kann man also gespannt sein.
Unter Fabrikverkauf (auch Outletverkauf genannt), versteht man den direkten Verkauf der Fabrik zum Endabnehmer. Dabei handelt es sich manchmal auch um „Ware zweiter Wahl“, welche kleine Beschädigungsmerkmale o.ä. aufweist. Da der Großhandel und Einzelhandel umgangen wird, kann mit Nachlässen von etwa 10%-30% gerechnet werden, im Schlussverkauf manchmal sogar bis zu 70%.
Häufig vertriebene Waren sind im Direkthandel Designerklamotten und Schuhe, sowie Computer, Haushaltsware und Dekorationsartikel. Waren mit Ablaufdatum, wie Essen oder Kosmetik sind nur wenig oder gar nicht vorhanden. Gesetzlich verboten sind außerdem jegliche Formen von Medikamenten oder Arzneien. Doch auch wenn der Einkauf in Outlets viele Vorteile mit sich bringt, sollte man auch hier nachrechnen: Lohnen sich die gesparten Prozente wirklich so sehr, dass sich die Fahrtkosten rentieren? Zudem ist Ware, die direkt über die Fabriken erworben wurde oft vom Umtausch ausgeschlossen, bzw. kann nur im gleichen Outlet wieder abgegeben werden.