Tiere in Asien
Die Arabische Oryx (Oryx leucoryx)
Die Arabische Oryx (Lat. Oryx leucoryx), auch Weisse Oryx oder Oryxantilope genannt, gehört zur Klasse der Säugetiere und ist eine Antilope, die zur Gattung der Oryxantilopen zählt. Sie war einst in den Wüsten Westasiensverbreitet.
Mit einer Schulterhöhe von ca. 80 – 100 cm und einem Gewicht von 60 – 80 kg ist die arabische Oryx die kleinste der Oryx-Arten. Ihr Fell ist kurzhaarig, sehr hell und durch eine cremefarbene bis fast schon weiße Färbung gekennzeichnet. Der lange, buschig endende Schwanz erreicht mit der so genannten Endquaste eine Länge von 50 – 90 cm. Die dunkelbraun-weiße Gesichtsmaske ist ein unverwechselbares Merkmal der Arabischen Oryx. Sowohl die Beine, als auch die Bauchseite der Antilope sind ebenfalls leicht bräunlich gefärbt. Ihre beeindruckenden, fast gerade laufenden Hörner erreichen eine Länge von 50 – 70 cm.
Wasserhaushalt
Mit der reflektierenden Fellfarbe, die sie vor Hitze schützt, ist die Arabische Oryx ideal dem Wüstenleben angepasst. Durch Erhöhen ihrer Körpertemperatur (bis zu 46 Grad Celsius) kommt sie perfekt mit hohen Temperaturen und Wassermangel zurecht. Mit diesem Trick kann sie ihren Wasserbedarf gering halten.
Weibchen mit ihren Jungen sind hingegen auf Wasser angewiesen. Damit das Gehirn nicht überhitzt, kühlen bestimmte Halsschlagadern das Blut, welches das Gehirn versorgt.
Ihre Ernährung besteht aus Blättern, Gräsern, Bodenfrüchten und Knospen. Meistens gehen die Arabischen Oryx erst im Dunkeln auf Nahrungssuche, da zum Beispiel Wüstengräser nachts einen wesentlich höheren Wassergehalt aufweisen. Gegenseitiges Tau ablecken am Morgen gibt ihnen die Möglichkeit, mehrere Tage ohne Flüssigkeit zu überleben.
Revierverhalten und Überleben
Die Männchen verteidigen Reviere von einer Größe bis zu 450 km² und sind Einzelgänger. Die Weibchen mit ihren Jungtieren hingegen leben in Herden, die aus durchschnittlich fünf Tieren bestehen.
Mit zwei bis vier Jahren ist die Arabische Oryx geschlechtsreif. Zur Paarung kommt es das ganze Jahr über. Bei dem Paarungsvorspiel können Fechtduelle zustande kommen, bei denen das Männchen und das Weibchen die Hörner kreuzen.
Die Tragzeit liegt bei 240 bis 245 Tagen, wobei die meisten Jungtiere während der Regenzeit geboren werden. Eine völlige Ausrottung der Tiere Mitte des 20. Jahrhunderts war die Konsequenz intensiven Jagens zur Gewinnung von Fleisch und Leder.
Nach 1972 gab es keine wildlebenden arabischen Exemplare mehr. Als Ende der 1960er Jahre ein Erhaltungszucht-Programm ins Leben gerufen wurde, konnten schließlich 1982 wieder Arabische Oryx ausgesetzt werden. Die Auswilderung gestaltete sich als schwer und teuer. Sowohl in Oman, als auch in Jordanien, Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten gab es nun wieder Arabische Oryx.
Durch illegales Jagen wurde der neu ausgewilderte Bestand in Oman jedoch erneut fast vollständig getötet. In den anderen teilnehmenden Ländern machte das Programm allerdings gute Fortschritte, sodass im Dezember 2008 weltweit 671 Arabische Oryx registriert wurden. Bis 2011 stieg die Zahl sogar auf 1000 wildlebende Tiere, weshalb die Arabischen Oryx vom Status stark gefährdet auf gefährdet herabgesetzt wurden.