E-Commerce

Tencent – Kampfansage

(2014) Der unaufhaltsame Vorwärtsdrang des Online-Riesen „Alibaba“ zieht nicht nur Bewunderung nach sich, sondern ruft unweigerlich auch die Konkurrenz auf den Plan. Es wird mit allen verfügbaren Mitteln und Methoden versucht Konkurrenten weit hinter sich zu lassen oder gar gänzlich auszuschalten, denn nirgendwo ist der Markt härter umkämpft, als im Bereich E-Commerce. Zwar hat sich der chinesische Online-Gigant „Alibaba“ mit dem weltweit spektakulärsten Börsengang ein sattes Finanzpolster schaffen können, doch auch andere IPO-Größen wie zum Beispiel „Tencent“ schlafen bekanntlich nicht und suchen nach neuen Wegen, um Jack Ma das Leben schwer zu machen. Allein im heimischen Markt lauern wohl die größten Gefahren für „Alibaba“, denn anders als dieses auf dem europäischen oder amerikanischen Markt der Fall sein dürfte, steckt in China ein nahezu unerschöpfliches Potenzial.

Das mussten bereits Platzhirsche wie „Amazon“ oder „E-Bay“ am eigenen Leib erfahren. Es scheint so, als wäre gegen den Online-Riesen „Alibaba“ kein Kraut gewachsen. Doch weit gefehlt, denn die Gefahren kommen aus den eigenen Reihen. Seit dem spektakulären Gang an die Börse, welcher  „Alibaba“ stolze 25 Milliarden US-Dollar zusätzlich eingebracht hatte, scheinen die Konkurrenten am heimischen Markt in China regelrecht Amok zu laufen.

Alles, was im Bereich E-Commerce etwas zu sagen hat, sucht nach neuen Investitionen, um wenigstens einigermaßen mit Alibaba mithalten zu können. So befindet man sich derzeit auch bei „Tencent“ auf einen weitreichenden Akquisitions- und Investitionskurs. Hierbei scheinen sich erste Erfolge abzuzeichnen, denn mit einer gemeinsamen Ankündigung vonseiten „Tencent“ sowie der chinesischen Shopping-App „Koudai Gouwu“ sollen bereits stolze 350 Millionen US-Dollar an Investitionen geflossen sein.

Hierbei handelt es sich um eine namhafte Investorengruppe, welche zudem von „Tencent“angeführt wird, wobei allein 145 Millionen US-Dollar, was etwa zehn Prozent Anteilen entspricht, von „Tencent“ in die Shopping-App „Koudai Gouwu“ geflossen sind. Bei dem Unternehmen Koudai Gouwu handelt es sich um ein Shopping Portal, das sich ausschließlich auf den Vertrieb von Mode spezialisiert hat. Durch den Zusammenschluss mit „Tencent“ ergeben sich für beide Seiten völlig neue Dimensionen, welche unter anderem darin zu sehen sind, dass Interessenten alle angebotenen Produkte nun auch über ihren persönlichen WeChat-Account käuflich erwerben können. Damit dürfte vonseiten des Unternehmens „Tencent“ ein deutliches Signal in Richtung der Alibaba-Dienste „Taobao“ sowie „Tmall“ erfolgt sein.

Doch damit noch längst nicht genug, denn vertraulichen Quellen entsprechend, soll die „Tencent Holgings Ltd.“ auch im Bereich E-Health eine weitreichende Kooperation mit dem chinesischen Gesundheitsdienst „Guahao“ eingegangen sein. Es bleibt also spannend, was allein vonseiten des Unternehmens „Tencent“  in Richtung deutlicher Kampfansage gegen den Online-Riesen „Alibaba“ noch in Angriff genommen werden wird.

Doch auch Gründer Jack Ma scheint mit „Alibaba“ einfach keine Rast einzulegen, denn bekanntlich gab es bereits grünes Licht für die Gründung einer eigenen Bank sowie zahlreiche weitere Investitionen. So ist offensichtlich auch das von Jack Ma geführte chinesische E-Commerce-Unternehmen auf der Suche nach weitreichenden Akquisitionen fündig geworden. Hierbei soll es sich um ein bekanntes Unternehmen aus Brasilien handeln, welches in Südamerika als eBay-Pendant „MercadoLibre“ im Bereich E-Commerce äußerst erfolgreich ist. Damit dürfte Jack Ma mit Alibaba ein weiterer Schlag in eine glorreiche Zukunft des E-Commerce gelungen sein.

Das Wachstum des Online-Riesen „Alibaba“ geht somit weiter, denn nach Aussagen brasilianischer Medien zufolge, plant Jack Ma den Zukauf von „MercadoLibre“ fest ein, wobei der Anteil von eBay immerhin bei 18,40 Prozent verbleiben dürfte. Damit noch ist längst nicht genug, denn wenn Jack Ma einmal seine Fühler ausstreckt, dann dürften sich weitere lukrative Möglichkeiten ergeben. So liebäugelt Jack Ma bereits mit Hollywood, wobei ein konkreter Einstieg beim US-Filmstudio „Lions Gate“ bereits fest eingeplant zu schein scheint. Doch bleiben wir erst einmal im südamerikanischen Raum, denn gerade dort konnte der Online-Riese „Alibaba“ allein durch seine Präsenz mit „AliExpress“ ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für sich verbuchen. Hierbei hat sich AliExpress ausschließlich auf den Verkauf chinesischer Produkte auf dem brasilianischen Markt spezialisiert und dieses mit großem Erfolg. Allein die weitaus niedrigeren Preise gegenüber Produkten aus Brasilien haben AliExpress in die Herzen zahlreicher brasilianischer Kunden katapultiert. Wenn Jack Ma weiter auf Einkaufstour geht, dann bleibt abzuwarten bis auch in Deutschland ein regelrechter Rausch von Alibaba auszubrechen droht.